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19.10.2019 [ABC] ABC-Einheiten verhindern Stoffausbreitung in Pirnaer Betrieb
Ein Gabelstablerfahrer fährt mit seinem Arbeitsgerät in einen mit Salpetersäure befüllten IPC-Behälter und beschädigt diesen derart stark, das die Säure ausläuft. Der Fahrer wird bei dem Unfall verletzt und kann sich aus seiner Kabine nicht befreien. Ein weiterer Mitarbeiter, der zu Hilfe eilt, verletzt sich durch die austretende ätzende Flüssigkeit.
Auf dieses Szenario stießen die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr Pirna, als sie am Samstagnachmittag zu einer orstansässigen Firma alarmiert wurden, welche sich auf die Oberflächenbehandlung von Stählen spezialisiert hat und dafür mit verschiedenen Beizen arbeitet. Die Feuerwehr Pirna und der Betrieb begannen vor über einem Jahr, die Handlungsabläufe bei einem möglichen Gefahrstoffaustritt zu prüfen und für alle Beteiligten zu trainieren. Bereits vor einem halben Jahr wurde daher der Betrieb im Rahmen der jährlichen Weiterbildung für ABC-Einatzkräfte durch die Feuerwehren begangen. Den Abschluss der Kooperation stellte nun diese Großübung dar.
Der zuerst eingetroffene Gruppenführer entschied sich nach der Lageerkundung zu einer sofortigen Rettung des Gabelstablerfahrers aus dem Gefahrenbereich. Parallel dazu wurde eine Notdekontamination aufgebaut und der Ankleideplatz für die Träger der Chemikalienschutzanzüge vorbereitet. Messtrupps des Heidenauer Erkundungskraftwagens überprüften derweil die Kanalisationa auf Verunreinigungen durch den austretenden Gefahrtstoff. Kameraden der Feuerwehren Pirna-Altstadt und Pirna-Copitz sowie aus Bad Gottleuba bereiteten sich auf ihren Einsatz im Gefahrenbereich oder in der Dekontamination vor. Weitere Feuerwehren aus Liebethal, Birkwitz-Pratzschwitz, Graupa und Neundorf sperrten den Bereich großzügig ab und evakuierten vorsorglich anliegende Betriebe. Nach knapp 90 Minuten wurde das Ziel, den Austritt des Gefahrstoffes und damit eine weitere Ausbreitung dessen zu unterbinden, erreicht und die Übung konnte beendet werden.
Als Dank für die gute Zusammenarbeit und dafür, dass die Kameradinnen und Kameraden zum Samstagnachmittag professionelle Hilfe leisteten, spendierte der Betrieb Bratwurst vom Grill und Getränke. Die Übungsauswertung durch Gemeindewehrleiter Peter Kammel viel überwiegend positiv aus und bestätigt die Feuerwehren darin, mit ihrer regelmäßigen Ausbildung auf einem hohen Niveau in der Gefahrenabwehr zu arbeiten.
Fotos: Feuerwehr Pirna