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16.08.2020, Sommerlager der Jugendfeuerwehr führt diesmal aufs Schiff

Mit Geduld zum Erfolg

Endlich war es soweit. Nach langem Warten, Bangen und Hoffen, konnte die Jugendfeuerwehr Pirna auch in diesem seltsamen Jahr auf große Fahrt gehen.
Am Sonntag, dem 16.08.2020, kamen wir nach relativ stressfreier Fahrt in Harlingen (Niederlande) an und gegen Abend konnten wir den 3-Master „Noorderlicht“ in Beschlag nehmen. Am nächsten Tag brachen wir gegen Mittag bei ruhiger See in Richtung Vlieland auf, wo wir am späten Nachmittag ankamen. Nebenbei wurden wir in die wichtigsten Handgriffe an Bord eingewiesen, wie Seile festbinden, Seile legen, Segel packen und festbinden. Nico unser Schiffsmatrose gab klare Anweisungen. So war es verboten, während der Fahrt Handy’s an Deck zu nutzen oder sich unter Deck aufzuhalten, denn wenn er rief, mussten alle sofort mit anpacken.
Es war beeindruckend, wie unser Kapitän Johann Moen das 52 m lange Segelschiff in den kleinen Hafen manövrierte. Kaum angekommen, wurde der Hafen und die nähere Umgebung, es gab einen langen feinen Sandstrand, erst einmal unter die Lupe genommen, inkl. baden, angeln und Krebse fangen. In der Zwischenzeit wurde durch den Smutje Jörg und Frank das Abendessen (Hühnchen-Curry mit Reis) zubereitet. Nach einem lustigen und gemütlichen Abend verschwanden wir erst spät in unseren Kajüten.
„Reise, Reise! Auf jedem Schiff, was dampft und segelt, gibt’s einen der die Wache regelt.“
Mit diesem Spruch wurden die Langschläfer aus ihren Kojen geworfen und zum Frühstück gebeten.
Da an unserem Schiff noch weitere drei Segelschiffe angelegt hatten, konnten wir den Hafen erst nach ihnen verlassen. Die Zeit wurde genutzt, um leckeren Kuchen für Zwischendurch zu backen. Unser zweites Ziel war Terschelling.
Wir mussten uns ganz schön in die Riemen legen, um die Segel am Schiffsmast hochzuziehen. Die Segel waren noch nicht richtig oben, da bekamen wir den Wind schon zu spüren. Das Schiff bekam gewaltig Schlagseite. Mit dieser Schlagseite ging es dann gute drei Stunden über das Wattenmeer. In West-Terschelling hatten wir die Möglichkeit, die Stadt mit ihren vielen kleinen Läden oder den Strand zu erkunden, Eis oder Pommes zu essen bzw. einen sehr schönen Aussichtspunkt zu erklimmen. Erstaunlich war, dass die Stadt ein sehr ähnliches
Wappen wie Pirna hat, nur mit Äpfeln statt Birnen am Baum, aber in gleicher Anzahl und unser rechter roter Löwe, war ein blaues seltsames Tier.
Am nächsten Morgen brachen wir noch vor dem Frühstück auf. Es lag eine lange Fahrt bis nach „Den Helder“ vor uns. Beeindruckend waren die vielen Marineschiffe, an denen wir vorbeikamen, bevor wir durch eine Schleuse in den Hafen konnten. Wir kamen erst zum späten Nachmittag an. Das Marinemuseum hatte schon geschlossen und die Geschäfte schlossen meist schon weit vor 18 Uhr, wenn keine Kunden mehr da waren. Ute, eigentlich Gast auf dem Schiff, und Tina hatten den ganzen Nachmittag fleißig Eierkuchen gebacken. Die gab es nun zum Abendbrot. Ein starker Regenguss verbannte uns bei Zeiten unter Deck.
Am nächsten Tag konnten wir erst sehr spät in See stechen, wir mussten lange an der Schleuse auf Durchfahrt warten. Unser Käpt’n nutzte die Gelegenheit, gleich das Schiff voll zu tanken. In einem weiten Bogen ging es zur benachbarten Insel Texel in den schönen Ort Oudeschild. Hier gab es endlich auch eine der berühmten holländischen Windmühlen. Leider war es ein weiter Weg bis zum Strand. Einige nutzen es trotzdem, um kurz baden zu gehen. Die Jüngeren hatte das Jagdfiber gepackt und es wurde mit profihafter Angelausrüstung und großem Erfolg Jagd auf Krebse gemacht. Dies war auch bei den holländischen Kindern sehr beliebt. Am Ende des Tages konnten weit über hundert Krebse im Eimer gezählt und anschließend wieder im Hafenbecken frei gelassen werden. Zum Abendbrot gab es Gulasch mit Kartoffeln und Rotkohl. Eigentlich stand Sauerkraut auf dem Plan, aber das gibt es nur im Winter in Holland zu kaufen.
Nach einer stürmischen Nacht mit starkem Gewitter, ging unsere Reise bei 22 Knoten zurück zur Insel Terschelling. Zwischendurch stärkten wir uns mit selbstgemachten HotDogs. Bei starkem Wind ging die Reise über das Wattenmeer sehr zügig voran, sodass wir den ganzen Nachmittag für Strand, Stadtbummel und Krebse fangen hatten.
Leider ging es am nächsten Morgen nach einem kräftigen Frühstück schon wieder zurück nach Harlingen. Es war deutlich frischer geworden und der Wind war so stark, dass wir mit Mühe nur ein Segel hissen konnten. Aber es war ein tolles Erlebnis, die Kraft des Windes und der Wellen zu spüren. Das Schiff lag immer stark auf einer Seite. Nach Ankunft gegen 17:00 Uhr, bekamen wir Besuch von Neptun, dem König der Meere. Dieser konnte mit viel Spaß einige Mitglieder unserer Mannschaft taufen, ehe er selbst ins Meer zurückging. Die Gelegenheit ließen sich auch einige Kids nicht nehmen und sprangen hinterher. Mit einem Schlauch wurden sie hinterher noch einmal abgespült und unter die Dusche geschickt.
Schade! Leider war die Woche schon zu Ende und am nächsten Morgen musste das Gepäck an Land bugsiert und in den Autos verstaut werden. 10 Uhr traten wir die Heimreise an, wo wir gegen 19 Uhr alle wohlbehalten ankamen.
Der Stadtjugendfeuerwehrwart Frank Bache hat mit seinen Jugendgruppenleitern Jörg Apitz, Uwe Saar und Mario Freudenberg sowie großer Unterstützung durch die MAN-Werkstatt Fahrzeug-Service Schade & Rittau GmbH, der Stadtverwaltung Pirna, Ines Bache, A-Werbung Tina Lesky und Ulrike Schöpke und den vielen weiteren Helfern ein unvergessliches, wunderschönes und erfolgreiches Sommerlager für die Jugendfeuerwehr Pirna durchgeführt.

Vielen Dank!

Text/Bilder: Jugendfeuerwehr Pirna

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Feuerwehr Pirna

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01796 Pirna

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