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Drei Gefahrguteinsätze im Februar 2007 am Grenzübergang Breitenau / BAB 17

Gleich zu drei Einsätzen mit Gefahrstoffen am Grenzübergang Breitenau mussten die Kollegen der Hauptwache Pirna im Februar ausrücken. Zusammen mit Kameraden der Örtlichen zuständigen Feuerwehren von Börnersdorf, Bad Gottleuba sowie der Feuerwehren aus Gersdorf und Heidenau galt es auslaufende Gefahrstoffe aus Tanklastzügen zu bekämpfen.
1. Einsatz war der 13.02. gegen 17:00 Uhr mit dem Gefahrstoff TETRACHLORETHYLEN UN – Nr. 1897
Beim Betanken in der Tschechischen Republik kam es zum Produktaustritt im Bereich der Tankfüllanlage. Diese Menge tropfte beim Grenzübertritt aus und wurde von der Bundespolizei am Geruch wahrgenommen. Der LKW wurde auf den Havarieplatz gefahren und laut Einsatzplan – Gefahrgut /groß die Kräfte von Feuerwehr und RD alarmiert. Der Grenzübergang musste für den gesamten Verkehr für ca. 2 Stunden gesperrt werden. Insgesamt 6 Mann ( 2 Trupps ) unter CSA säuberten die Austrittsstelle mittels speziellen Tüchern und kontrollierten das Fahrzeug auf weitere Schäden. Es wurde kein Produktaustritt mehr festgestellt und nach erfolgter Dekontamination der Einsatz beendet. Eine Tschechische Firma übernahm die Restarbeiten am LKW. Der Fahrer des Tankwagens musste nach einer Produktberührung mit anschließender Übelkeit durch den RD behandelt werden. Das gleiche traf vorsorglich auch auf drei Beamte der Bundespolizei zu.

2. Einsatz war der 14.02. – keine 24 Stunden danach - gegen 15:00 Uhr. Diesmal ging es um den Gefahrstoff NATRIUMHYDROXIDLÖSUNG 49% UN – Nummer 1824. Wieder trat der Stoff aus einen Tanklaster aus und musste von demselben Kräften wie am Vortag beseitigt werden. Eine undichte Schweißnaht war die Ursache für den Einsatz der Feuerwehr. Zwei Trupps mit insgesamt 6 Kameraden unter CSA versuchten mittels Leckdichtpaste und Klebebinde die Leckage zu schließen. Gleichzeitig wurde Chemikalienbinder unter der Austrittsstelle aufgebracht und mittels Behälter versucht die Flüssigkeit aufzufangen. Eine Ausbreitung konnte so verhindert werden. Leider zeigte das Abdichten nicht die erhoffte Wirkung und musste letztendlich abgebrochen werden. Nach erfolgter Dekontamination der Einsatzkräfte wurde der Einsatz zurück gefahren und die Einsatzstelle nur noch abgesichert.
Ein angeforderter LKW mit Druckumfüllanlage aus Tschechien übernahm das Umpumpen des Gefahrstoffes.

3. Einsatz war der 25.02. – gegen 23.45 Uhr – diesmal ein ABC – Nachteinsatz.
Bei dem Gefahrstoff handelte es sich um XYLEN  UN – Nummer 1307. Ursache des Flüssigkeitsaustritts in der 1 und 3 Tankkammer war ein unsachgemäßes Befüllen des Tanklastzuges gewesen. Der LKW war eindeutig zu voll betankt worden, in deren Folge es zum Produktaustritt aus dem Überdruckventil der besagten Kammern kam. Es wurde durch die Trupps  unter Schutzausrüstung wieder Chemikalienbinder auf die kontaminierten Flächen aufgebracht und geeignete Behälter zum Auffangen unter den Tank geschoben. Eine abschließende Kontrolle ergab keine weiteren Schäden am Fahrzeug, so dass der Gefahrenbereich auf 25 Meter herabgesetzt wurde und der Grenzübergang wieder frei gegeben wurde. Die BASF Werksfeuerwehr als Bestandteil von TUIS übernahm das Umpumpen der Flüssigkeit.

An allen drei Einsätzen waren die Feuerwehren von Pirna, Heidenau, Bad Gottleuba, Börnersdorf und  Gersdorf im Einsatz. Die Einsatzleitung hatte entweder der KBM oder einer seiner Stellvertreter.
In Zukunft wird es eine Reduzierung der zu alarmierenden Kräfte bei ABC Einsätzen ohne Menschenrettung hier im Landkreis geben. Die drei Einsätze brachten die Feuerwehren an den Rand ihrer Belastbarkeit. Insbesondere die Feuerwehren von Gottleuba und Gersdorf waren nach einen VKU auf der BAB 17 und einen Scheunenbrand + die ABC Einsätze sehr stark belastet.

Brandmeister Udo Müller
ABC-Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr Pirna

Informationen

Feuerwehr Pirna

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01796 Pirna

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Fax 03501 556 489